Praxisforum „Wahrnehmen von Wandel“

Getanzter Vortrag

gemeinsam mit Jennifer Hoernemann, Friederike Tröscher und Tom Geilich

Zeit: 19:00-22:00 Uhr

Ort:
Freie Waldorf­schule Bonn // Aula
Stettiner Straße 21 53119 Bonn

Anmeldung wird erbeten unter:
https://www.alanus.edu/de/aktuelles/veranstal­tungs­ka­lender

Die aktuellsten Infos zur Veranstaltung listet der Veranstal­tungs­ka­lender der Alanus-Hochschule.

Die Veranstaltung ist für alle Interes­sierten auch außerhalb der Hochschule geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Veranstalter*innen freuen sich über eine Spende.

Hintergrund

Wie Dekonstruktion von Selbst­ver­ständ­lich­keiten – also System­wandel – gehen kann, das zeigten vor nunmehr 50 Jahren die Pioniere*innen der Contact Improvi­sation, indem sie kurzerhand alles hinter­fragten, was den Bühnentanz ausmachte. Heraus kam eine selbst­er­mäch­tigende, sinnliche, lustvolle Tanzkultur, eine Art zeitge­nös­sischer Volkstanz, von der einige behaupten, das sei doch gar kein Tanz. Die Erweiterung, die Wieder­an­eignung des Tanzbe­griffs scheint also gelungen. Wenn etwas über sich hinaus wächst und sich aus seinen Beschrän­kungen befreit, ist es kaum mehr wieder­zu­er­kennen.

Mit dem Format des Getanzten Vortrags besinnen wir uns der Anfänge der Contact Improvi­sation. Wir begeben uns als Duett, Trio oder als improvi­sierende kleine Gruppe in die Mitte eines Kreises. Die Zuschauer*innen sitzen außen herum und sind eingeladen, auszusprechen, was sie sehen. Dabei hilft eine Holzkugel, die wir als Redege­genstand kreisen lassen. Wer sie in der Hand hält, kann – muss aber nicht – sprechen. Bei größeren Gruppen benutzen wir ein oder auch zwei Funkmi­krofone, die auf die gleiche Weise weiter­gegeben werden. Wir Tanzenden beziehen uns auf das Gesprochene – vor allem in Bewegung und gelegentlich auch mit Worten. Jedes mal neu. Der getanzte Vortrag ist eine Hilfe, zellulär zu erfassen wie sehr sich die Kultur des Vertrauens, der Durchläs­sigkeit und der feinen Wahrneh­mungs­fä­higkeit, in die wir nun hinein­wachsen dürfen, von derjenigen unterscheidet, die wir momentan als normal erachten.